By Victor Duda
Das Hauptmerkmal solcher Drohnen ist die Kommunikation mit dem Bediener nicht über einen Funkkanal, sondern über ein dünnes Glasfaserkabel, das während des Fluges von einer Spule abgewickelt wird. Dadurch sind sie für die meisten Systeme der elektronischen Kriegsführung (EW), die auf die Unterdrückung von Funksignalen ausgelegt sind, unsichtbar.
„Jede Drohne, die sich am friedlichen ukrainischen Himmel befindet und nicht zum ukrainischen Militär gehört, stellt eine erhöhte Gefahrenquelle dar“, betonte der Experte. Ihm zufolge wurde die Reichweite solcher UAVs früher auf 10 bis 20 km geschätzt, jetzt wurden bereits Fälle von Flügen über 28 km registriert. Gleichzeitig kann die Länge des Kabels theoretisch 40 km erreichen.
Der Sprengkopf einer solchen Drohne wiegt meist mehrere Kilogramm, was laut Jakowenko „ausreicht, um militärische Ausrüstung zu treffen oder kritischen Schaden anzurichten“. Der Schwachpunkt dieser Drohnen ist das Glasfaserkabel selbst. Je größer die Flugdistanz ist, desto höher ist das Risiko einer Unterbrechung. In diesem Zusammenhang nehme der Erfolg der Mission auf weite Distanzen immer ab, erklärte Jakowenko.
Das Kabel kann aufgrund von Wetterbedingungen, starkem Wind oder einfach dadurch, dass es sich in Bäumen, Drähten oder anderen Hindernissen verfängt, reißen. Der Experte stellte fest, dass der kalte und windige Winter der ukrainischen Verteidigung teilweise in die Hände spielen könnte, was den Einsatz solcher Drohnen erschwert. Das wirksamste Mittel zur Bekämpfung von Glasfaser-UAVs bleiben herkömmliche Kleinwaffen, da sie nicht vor physischen Schäden geschützt sind.
Darüber hinaus werden spezielle Anti-Drohnen-Netze aktiv zum Schutz von Ausrüstung und Logistikwegen eingesetzt, die sowohl gegen FPV-Drohnen im Funkverkehr als auch auf Glasfaser wirksam sind. Der Experte glaubt, dass es technisch möglich sei, die gesamte Stadt vollständig vor solchen Angriffen zu schützen, aber dafür seien enorme Ressourcen erforderlich. Daher ist es realistisch, nur kritisch wichtige Objekte zu sichern. Für Zivilisten bleibt die Hauptregel die Reaktion auf Geräusche.
Durch das charakteristische Klingeln von Elektromotoren und Propellern ist die Drohne bereits ganz nah dran – teilweise in einer Entfernung von bis zu 100 Metern. „Es ist sehr schwierig, eine solche Drohne überhaupt zu sehen, insbesondere im Dunkeln. Daher ist es besser, auf das Geräusch zu reagieren und sich zu verstecken, wenn man es hört. Gehen Sie kein Risiko ein“, schloss der Experte. Zuvor berichtete Focus, dass die NATO erstmals einen einsatzbereiten Drohnenschwarm stationiert.
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