Romanenko betonte, dass kleine Lieferungen wahrscheinlich kein systemisches Ergebnis liefern würden. Eine Ladung von zwanzig Tomahawks wird dem Experten zufolge praktisch nichts lösen: Aufgrund des leistungsstarken russischen Flugabwehrsystems können die meisten Raketen im Anflug abgeschossen werden.
Er schätzte, dass etwa vier von fünf Abschüssen das Ziel verfehlen könnten, so dass nur wenige der zwanzig Munitionsladungen tatsächlich effektiv funktionieren würden – und das würde nur einzelne Ziele außer Gefecht setzen.
Darüber hinaus fügte Romanenko hinzu, dass mit zunehmendem Liefervolumen auch die Gesamteffektivität des Einsatzes zunimmt: Die Kombination von „Tomahawks“ mit ukrainischen Raketen und Angriffsdrohnen ermöglicht es, die Arbeit der feindlichen Flugabwehr abzulenken und zu verlängern, wodurch die Überlebensfähigkeit eines Teils der Raketen steigt.
Wenn die Ukraine etwa fünfzig Tomahawks erhalten würde, könnte dies seiner Prognose zufolge zur Zerstörung von etwa zehn wichtigen feindlichen Einrichtungen führen – und solche Verluste würden bereits spürbare Auswirkungen auf die russische Waffen- und Munitionsproduktion haben.
Der Experte machte auch auf die verfügbaren Lagerbestände in den USA aufmerksam: Nach seinen Angaben befinden sich in den amerikanischen Lagern Tausende von Marschflugkörpern verschiedener Modifikationen, sodass Lieferungen im erforderlichen Tempo technisch möglich sind.
Romanenko ging davon aus, dass mit regelmäßigen Lieferungen von 20 bis 30 Raketen pro Monat die Dauer groß angelegter Feindseligkeiten deutlich verkürzt werden könnte – seiner Einschätzung nach könnte man den Vorteil in etwa einem halben Jahr nutzen.
Zusammenfassend stellte er fest: Einzelne Parteien haben kaum Einfluss auf die Situation, und der eigentliche Wendepunkt wird eine große Lieferungsserie sein – etwa hundert „Tomahawks“ könnten das Kräfteverhältnis zugunsten der Ukraine radikal verändern. „Es wäre optimal – je mehr, desto besser. Mit etwa hundert Raketen hätten sie die Situation bereits korrigiert, sie hätten sie im Spiegel verändert“, sagte Romanenko.
Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump über die mögliche Lieferung von Tomahawk-Raketen an die Ukraine gesprochen, was Analysten zufolge ein Versuch sein könnte, Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin auszuüben. Gleichzeitig bleibt unklar, wie die technischen Probleme mit den Trägerraketen gelöst und die Gefahr einer Eskalation durch Russland vermieden werden können.
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