Nach Angaben von Ukrinform aus Quellen der Generaldirektion Geheimdienste fand im Sommer in Russland ein Cyberangriff auf Orion Telecom statt. An diesem Tag war die Arbeit des Anbieters völlig lahmgelegt, was zu gravierenden Unterbrechungen des Zugangs zu Internet und Fernsehen in der Region führte. Besonders betroffen ist eine geschlossene Stadt, die auf die Uranproduktion spezialisiert ist und in der Orion Telecom der einzige Anbieter von Telekommunikationsdiensten war.
Die Einheimischen von Krasnojarsk, Irkutsk, Bratsk und Abakan haben massiv über mangelnde Kommunikation berichtet, die in lokalen Publikationen aktiv diskutiert wurde. Laut GUR-Quellen hat der Anbieter offiziell Verluste in Höhe von 66 Millionen Rubel anerkannt und die Tatsache bestätigt, dass infolge der Cyber-Operation personenbezogene Daten von Benutzern verloren gegangen sind.
In diesem Zusammenhang appellierte Orion Telecom an die russische Polizei, ein Strafverfahren zur Untersuchung des Vorfalls einzuleiten. Darüber hinaus kann dem Unternehmen nach der geltenden russischen Gesetzgebung eine Geldstrafe von bis zu 15 Millionen Rubel für die Weitergabe personenbezogener Daten auferlegt werden.
Im ukrainischen Geheimdienst wird betont, dass die Netzwerke von Orion Telecom von russischen Strafverfolgungsbehörden aktiv genutzt wurden, um aggressive Aktionen gegen die Ukraine durchzuführen. Deshalb war die Cyberoperation von strategischer Bedeutung – sie legte eine entscheidende Infrastruktur lahm und demonstrierte die Wirksamkeit der ukrainischen Cyber-Einheiten bei der Abschreckung militärischer Aktivitäten der Russischen Föderation.
Die Quellen fügen hinzu, dass der GUR-Angriff auch große technische Probleme in der Arbeit des Anbieters verursachte: Ein Teil der Server und Netzwerkeinheiten fiel aus, was es für einige Zeit unmöglich machte, Benutzer in mehreren Regionen Sibiriens zu unterhalten. Neben finanziellen Verlusten verdeutlichte der Vorfall die Bedeutung der Cyberabwehr und der Kontrolle personenbezogener Daten in führenden Telekommunikationsunternehmen Russlands.
Zuvor hatte Focus geschrieben, dass es nach der Panne des russischen Satellitenbetreibers „Dozor-TV“, die sich im Jahr 2023 ereignete, eine Gemeinschaft von Cyberaktivisten „Ukrainian Cyber Alliance“ gebe. Darüber hinaus wurde berichtet, dass die Werchowna Rada der Ukraine kürzlich den Gesetzentwurf Nr. 12349 als Grundlage unterstützt hat, der die Schaffung einer Cyber-Streitmacht der Streitkräfte vorsieht.
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