Vorfälle

„Ein ziemlich reales Szenario“: Russland ist in der Lage, bis Ende des Jahres über Nacht tausend UAVs zu starten, so Sternenko

Teilen: Russland ist zu groß angelegten Angriffen mit Angriffsdrohnen fähig – laut dem öffentlichen Aktivisten und Freiwilligen Serhiy Sternenko kann der Feind theoretisch bis zu tausend Drohnen in einer Nacht abfeuern. Sternenko ist überzeugt, dass ein solches Szenario realistisch ist und bis Ende 2025, vielleicht sogar schon früher, umgesetzt werden kann.

In einem ausführlichen Interview für TSN erläuterte Serhii Sternenko ausführlich die Grundlage seiner Einschätzung: Die modernen russischen Taktiken basieren auf dem massiven Einsatz von Angriffs-UAVs, und das macht ihr Vorgehen besonders gefährlich.

Der Feind kombiniert verschiedene Arten von Geräten – insbesondere Imitationsplattformen vom Typ „Shakhed“ und „Gerber“ – die nicht nur zur Zerstörung von Zielen, sondern auch als Aufklärungs- und Staffelträger eingesetzt werden.

Laut Sternenko gab es bereits Vorfälle, bei denen in einer Nacht mehrere hundert Drohnen gestartet wurden; Aufgrund des verfügbaren Inventars und der bereitgestellten Plattformen kann die Anzahl der Starts theoretisch bis zu tausend in einem einzigen Vorgang erreichen.

Die Hauptgefahr liegt nicht in den Eigenschaften eines einzelnen Shahed, sondern in der Massenhaftigkeit der Angriffe: Wenn Dutzende oder Hunderte von Geräten auf ein Ziel gerichtet sind, verlieren herkömmliche Luftverteidigungssysteme erheblich an Wirksamkeit und es besteht die Gefahr einer Überlastung.

Sternenko betonte, dass moderne Drohnen Multifunktionalität erlangt haben – sie werden sowohl zur Führung und Aufklärung als auch als Repeater eingesetzt, was die Koordination und Stabilität von Angriffen erhöht.

Da die Russen bereits den Abschuss von 200 bis 300 Geräten pro Nacht demonstriert haben und Berichte über große Lagerhäuser von „Shaheed“ in den besetzten Gebieten auf das Vorhandensein großer Bestände hinweisen, erscheint das Szenario eines sehr massiven Einsatzes plausibel. Unter solchen Bedingungen können sich selbst zahlenmäßig schwächere Luftverteidigungsmittel aufgrund der hohen Dichte an feindlichen Zielen als wirkungslos erweisen.

Im Hinblick auf geeignete Schutzmaßnahmen wies Sternenko auf mehrere wichtige Richtungen hin. Erstens ist es notwendig, Drohnen-Luftverteidigungssysteme zu entwickeln – Abfangplattformen, die in der Lage sind, feindliche UAVs zu treffen, ohne wertvolle Flugabwehrraketenmunition einzusetzen.

Zweitens ist es wichtig, die Logistikketten des Feindes zu beschädigen: Die Zerstörung von Produktionsanlagen, Lagerhäusern und Startplätzen kann die Möglichkeiten des Feindes für Massenstarts erheblich verringern. Dafür seien seiner Meinung nach weitreichende hochpräzise Mittel und zuverlässige Geheimdienstdaten erforderlich – die Angriffe sollten plötzlicher Natur sein, damit der Feind keine Zeit hat, Ausrüstung und Vorräte zu evakuieren oder zu bewegen.

Sternenko betonte auch, dass die Erkennung und Zerstörung von Startpunkten durch die Tatsache erschwert wird, dass der Feind verschiedene Startkonfigurationen nutzt – von stationären Plattformen bis hin zu mobilen Autoplattformen, und manchmal werden Drohnen von einem offenen Feld oder von der Straße aus gestartet, was ihre Erkennung mit herkömmlichen Mitteln nahezu unmöglich macht.

Er wies darauf hin, dass eine integrierte Strategie erforderlich sei, um eine spürbare Wirkung zu erzielen: gleichzeitig die Fähigkeit zum Abfangen von Drohnen zu erhöhen, die Aufklärung zur rechtzeitigen Erkennung feindlicher Produktions- und Lageranlagen zu stärken und das Land mit Langstrecken- und Hochpräzisionswaffen auszustatten.

Ohne eine Kombination dieser Schritte bleibt seiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung massiver Angriffe hoch, da es die Anzahl der „Shaheed“ und ähnlicher Plattformen ist, die dem Feind einen operativen Vorteil verschafft, um die bestehenden Luftverteidigungslinien zu durchbrechen.

Wir möchten daran erinnern, dass Russland in den vier Kriegsjahren die Massenabschüsse der geflügelten Kampfflugzeuge Kh-101 und „Kalibr“ reduzierte, die Produktion des ballistischen Raketentyps „Iskander-M“, der in den kommenden Monaten zum Hauptangriffsinstrument werden wird, jedoch verdoppelte oder verdreifachte. Focus schrieb außerdem, dass die russischen Streitkräfte am Morgen des 12. November drei Drohnen über Charkiw abgefeuert hätten.