In der Region Tula der Russischen Föderation werden Ballons gegen ukrainische UAVs installiert: Was ist bekannt (Foto)
Eines der Unternehmen der chemischen Industrie in der Region Tula in der Russischen Föderation kündigte im September 2025 eine Ausschreibung für den Kauf von Ballons an, um seine Anlagen vor Angriffen ukrainischer UAVs zu schützen, berichtet die russische Veröffentlichung Daily Storm. Der Name des Kundenunternehmens wird nicht genannt, es sind jedoch mehrere große Chemiefabriken in der Region tätig.
Das russische Unternehmen „Stratosphere Systems“ beschäftigt sich mit der Herstellung von Ballons. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf über 9 Millionen Rubel (110. 000 US-Dollar), und die Installation der Struktur wird voraussichtlich in etwa einem Monat abgeschlossen sein. Nach Angaben des Herstellers umfasst das System mehrere Ballons, zwischen denen ein spezielles Netz gespannt ist, das Drohnen abfangen soll.
Darüber hinaus können auf Ballons Funksysteme zur elektronischen Kriegsführung (EW) installiert werden. Experten des Portals „Militär“ äußern jedoch Zweifel an der Wirksamkeit eines solchen Schutzes und weisen darauf hin, dass es praktisch unmöglich sei, eine Ballonbarriere ständig in der Luft aufrechtzuerhalten. Es wird davon ausgegangen, dass die Ballons nur bei erhöhter Bedrohung oder auf Aufklärungssignal aufsteigen.
Die Technologie des Ballonschutzes entstand während des Ersten Weltkriegs. Hängende Kabel und Ketten störten feindliche Flugzeuge und führten häufig zu Flugzeugabstürzen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden Ballons aktiv zur Verteidigung großer sowjetischer Städte gegen Angriffe der Luftwaffe eingesetzt. In Großbritannien diente während der Luftschlacht um England ein Geschwader der Royal Air Force als Einheit des Balloon Command, das Sperrballons einsetzte.
Sie zwangen feindliche Flugzeuge, höher zu fliegen, was die Treffergenauigkeit verringerte. Im Jahr 1940 warfen die Briten 1. 466 Bälle auf, davon allein 450 über London. Es sei daran erinnert, dass ukrainische Drohnen im September russische aufblasbare Objekte mit unbekanntem Zweck am Himmel entdeckten. EW-Experte Serhiy Beskrestnov wies darauf hin, dass es sich dabei um ein russisches Geheimdienstobjekt handeln könnte.